Auf Expedition im Tropen-Aquarium

Hagenbeck Krokodilbecken

Ist das Wetter mal wieder schlecht? Tummeln sich kleine „Miesmuscheln“ und „Maultaschen“ in Euren vier Wänden? Ihr sucht nach einer Regenwetter-Alternative? Wer an dieser Stelle nickt, für den haben wir einen Ort gefunden, der die gute Laune zurückzaubert: das Tropen-Aquarium von Hagenbeck!

Wir lieben das Tropen-Aquarium. Warum? Weil es hier Tiere mit unglaublich tollen und geheimnisvollen Namen gibt: Kap-Schlippschliefer, Schlammspringer, schrecklicher Pfeilgiftfrosch. Tiere mit ungeahnten Kräften und einzigartigen Eigenschaften. Man kann Ihnen in einer kreativ gestalteten Umgebung begegnen und auch nebenbei spannendes und kurioses Wissen mitnehmen.

Um ehrlich zu sein, dies ist ein Tipp, für den man tiefer in die Taschen greifen muss. Es lohnt sich aber.

Die Reise entlang des Äquators

Alles was einen an das Schietwetter erinnert, wird im Eingangsbereich einfach weggeschlossen (1 Euro Pfand). Ab hier ist es jetzt warm und trocken. Lasst die dicken Pullover im Schließfach. Die Kattas sind das Begrüßungskomitee. Das sind Halbaffen und gehören zu der Gruppe der Lemuren. Ohne Absperrung, aber von Mitarbeitern gut bewacht, turnen sie um uns herum.

Gleich um die Ecke erreichen wir den Bereich der Reptilien: Schildkröten, Echsen, Würgeschlangen, Krokodile. Ein schmaler Dschungel-Pfad schlängelt sich an den Tieren vorbei. Hier wohnen auch die oben erwähnen Kapp-Klippschliefer. Gut getarnt kuscheln sie sich auf den Steinen aneinander. Wer seinen Blick auch mal nach oben wirft, kann Flughunde in den Bäumen entdecken. Lasst euch hier ein wenig Zeit, viele Tiere sieht man erst auf den zweiten Blick.

Wir beobachten nicht nur, sondern lernen auch nebenbei! Kurze und gut verständliche Texte an den Wänden geben einen schnellen Überblick über Art und Lebensweise der Tiere. Unter einer Lupe sehen wir uns die Rassel einer Klapperschlange sowie den Giftzahn der Viper an. Wir lernen den Unterschied zwischen Krokodil oder Alligator. Bei Krokodilen greifen Ober- und Unterkiefer zusammen. Der untere vierte Zahn ist immer zu sehen. Beim Alligator sieht man bei geschlossenem Maul keine Unterkieferzähne! Wir werden uns bei der nächsten Safari daran erinnern.

Hagenbeck Nest Blatschneideameise
Nest der Blattschneideameise rot beleuchtet

Ein immens cooles, aber völlig unterbewertetes Tier ist für uns mal wieder die Ameise. Hier im Tropen-Aquarium bestaunen wir die Kraft und Ausdauer der Blattschneideameise. Einfach unglaublich, wie sie Blätter, die bis zu zehnmal so schwer wie sie selber sein können, durch ein Röhrensystem tragen. Hulk ist nichts dagegen. Die Blätter werden dann dazu verwendet einen Pilz heranzuzüchten, der als Wohnstätte für Königin und ihrem Staat dient. Im roten Licht sieht das ziemlich irre aus. Hollywoodreif!

In einem anderen Bereich tummeln sich extrem giftige Tiere, z.B. Texanische Klapperschlangen. Vipern. Grüne Mambas. Und neben an wohnt der giftigste Frosch der Welt: der schreckliche Pfeilgiftfrosch aus Kolumbien! Manchmal sind wir doch froh, in Mitteleuropa zu wohnen, wo es diese Tiere in der Natur nicht gibt. Auch die riesigen Kakerlaken sind hinter Glas irgendwie sympathischer.

So schön kann die exotische Unterwasserwelt sein

Nach der Halle und den Reptilien betreten wir nun das Reich der Aquarien. Es fühlt sich an, als wären wir in einem U-Boot. Riesige Rochen, Riffhaie und Zebrahaie ziehen an uns vorbei. In kleinen Aquarien finden wir unglaublich interessante und hübsche Fische, wie der LSD Mandarin Fisch. Clownfische wie Nemo dürfen natürlich auch nicht fehlen. Kleine Hocker ermöglichen es, dass die kleineren Besucher in die Becken hineinsehen können. Für rückengeplagte Eltern ist dies sehr vorteilhaft.

Den Abschluss bildet das große Hai-Atoll. Wie sitzen auf einer Tribüne und beobachten die Meeresbewohner, wie sie sich durch das Wasser bewegen. Uns fällt auf, dass es Einzelgänger gibt, aber auch Fische, die lieber in der Gruppe schwimmen. Es gibt langsame Fische, ganz schnelle Flitzer, ziemlich freche Typen, scheinbar schüchterne Exemplare. Eigentlich alles so, wie auch bei uns Menschen.

Unser Fazit: Wenn Ihr etwas Besonderes machen wollt und ein Ziel für die ganze Familien sucht, könnte das Tropen-Aquarium von Hagenbeck genau das Richtige sein. Der zu bewältigende Rundgang ist nicht zu lang und auch nicht zu kurz. Schon kleine Kinder schaffen das und haben ihren Spaß. Die Umgebung ist abwechslungsreich gestaltet, die Übergänge in die einzelnen Bereiche sind fließend. Es gibt viele Möglichkeiten, kurze Pausen einzulegen. Wir haben 2,5 Stunden gebraucht. Die Wege sind bewusst schmal gehalten. Es geht hoch und runter. Der Kinderwagen muss draußen bleiben. Es gibt extra einen überdachten Kinderwagenparkplatz vor der Tür. Nehmt ein Tuch oder eine Trage mit. Für Rollstuhlfahrer sind Fahrstühle in die Strecke integriert.

Natürlich müsst Ihr auch hier nicht verhungern. Am Ende des Rundgangs gibt es ein SB-Restaurant. Wir haben es nicht getestet. Das Ambiente unter dem Strohhüttendach, hoch oben in der Tropenhalle, ist aber gut gelungen. Besonders an einem Winternachmittag, wenn es draußen dunkel wird (und damit auch in der Halle mit Glasdach) und die sanfte Beleuchtung an ist, wirkt die Tropenatmosphäre besonders schön.

Wer noch mehr über das Tropen-Aquarium und die Tiere wissen möchte, kann sich gerne bei der Zooschule melden (hier). Die Mitarbeiterbieter bieten Führungen, Ralleys und natürlich Kindergeburtstage an. Dann könnte das Januar-Geburtstagskind endlich mal seine Party im gefühlten Sommer feiern.

Noch ein toller Regenwetter-Tipp:

Ihr verbindet Hagenbeck immer noch mit der alten Walross-Dame Antje? Sie „wohnt“ schon seit Jahren nicht mehr hier, sondern im Zoologischen Museum. Genau wie noch viele andere Tiere. Das sie alle präpariert sind, ist eher nebensächlich. Ein ebenfalls toller Ausflugstipp bei Regen, der zudem auch noch kostenlos ist. Was Euch hier erwartet, erfahrt Ihr hier.

Adresse

Tierpark Hagenbeck

Lokstedter Grenzstraße 2

22572 Hamburg

Mehr Information findet Ihr auch auf dem Internetauftritt von Hagenbeck (hier).

Öffnungszeiten Tropen-Aquarium

Täglich von 9-18 Uhr

Heiligabend und Silvester: 9-13 Uhr

Die Kassen schließen eine Stunde vor Ende der Öffnungszeiten.

Unser Tipp: Geht entweder gleich morgens hin oder erst später am Nachmittag. Gerade an Wintertagen mit schlechtem Wetter kann es zu längeren Wartezeiten beim Einlass kommen, und Ihr müsst draußen vor der Tür Schlage stehen. Ruft vielleicht vorher an und informiert euch, gerade wenn Ihr kleine Kinder dabei habt.

Preise

Erwachsene: 14 Euro

Kinder (4-16 Jahre): 10 Euro

Familienkarte 1 (2 Erw. + 2 Ki): 43 Euro ; Familienkarte 2 (2 Erw. + 3 Ki): 49 Euro

Es gibt zudem noch Gruppenkarten, Jahreskarten und Kombikarten mit dem Tierpark.

Unser Tipp: wenn Ihr eine Budnikarte besitzt, kann es sich lohnen. Pro Person reduziert sich der Preis um 2 Euro. So zahlt Ihr bei 2E + 2K = 40 Euro und bei 2E + 2K = 48 Euro

Achtung: Hunde sind im Tropen-Aquarium nicht erlaubt.

Anreise und Parken

Mit dem Auto: Autobahn A7-Anschlusstelle Stellingen // Es gibt ein kostenpflichtiges Parkhaus gegenüber dem Eingang zum Tropen-Aquarium. In der Lokstedter Grenzstraße sind aber auch kostenfreie Möglichkeiten. Einfach mal langfahren. Ein Versuch ist es auf alle Fälle wert.

Mit dem Bus: die Linie 22, 181, 281, 391, 392 halten an der Haltestelle: Hagenbecks Tierpark (hier geht es zum HVV)

Mit der U-Bahn: die Linie U2 hält ebenfalls an der Haltestelle Hagenbecks Tierpark

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